Der weibliche Imperativ
Männer! Fügen wir uns ins Unvermeidliche – zunächst harmlos anmutende Bemerkungen und Fragen sind eigentlich klar umrissene, wenn auch nicht auf den ersten Blick sich erschließende Befehle. Zumindest wenn sie von Frauen kommen:
- Elfengleich tänzelt die Dame Ihres Herzens durch das Schlafzimmer, bemerkt mit sanfter Stimme: „Du Schatzi, was frühstücken wir denn heut eigentlich?“. Verehrte Herren, die korrekte Antwort auf diese Frage, die gar keine ist, muss natürlich lauten: „Ich geh schnell zum Billa“, während Sie die Wohnungstüre hinter sich zumachen. Denn ihre Frage bedeutet natürlich nichts anderes als: „Wir haben nichts zum Frühstück daheim. Geh einkaufen!“.
- Westautobahn – Sie schnalzen mit 160 auf der dritten Spur entlang. Ihre Beifahrerin: „Cooles Auto. Hat der eigentlich Seitenairbags?“ = „Fahr gefälligst langsamer!“
- „Ich fände es schön, wenn du so gegen halb acht da wärst. Ist dir das recht?“ = „Du kommst um halb acht. Keine Minute früher, keine Minute später“
- „Sollen wir heute vielleicht ins Kino gehen?“ = „Gehen wir heute ins Kino!“ (Es ist sowieso schon beschlossene Sache)
- „Ui, schau dir mal diese coolen Schuhe an“ = „Kreditkarte her!“ (Ok, der war platt, ich geb‘s ja zu)
- „Wir haben keinen Wein mehr“ (Jetzt sollten Sie wieder schleunigst in Ihre Schuhe springen)
- „Ich bring mal den Müll runter“ = „Bring den Müll runter!“
- „Jö, herzig das Butzi gell?“ = „Machen wir ein Kind“
- „Irgendwie so eine trockene Luft da drinnen, findest du nicht?“ = „Hol mir ein Glas Wasser“
- „Reden wir dann, ok?“ = „Schleich dich jetzt und komm so schnell nicht wieder“ (Man achte auf den Prohibitiv im zweiten Teil des Satzes).
Der Rest ist Schweigen. Was ich dann jetzt auch tue. (Natalie: „Ist der Text schon fertig?“ = „Schreib den Scheiß zu Ende und geh mit mir eine rauchen“)
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