Ines (2)
Das Telefon klingelt. Ines.
„Wir müssen reden“, sagt sie, „du weißt schon!“
Ich weiß gar nichts und antworte: „Genau! Wollte ich auch schon vorschlagen, aber du weißt schon!“
Ines seufzt.
„Es ist wegen unserem Urlaub. Die Details und so.“
„Ach ja“, sage ich, „die Details.“
„Genau“, sagt Ines, „dir ist schon klar, dass wir es erstmal langsamer angehen sollten. Auch und gerade wegen allem, was zwischen uns gewesen ist.“
„Langsam“, sage ich, „Langsam ist gut. Ja, da bin ich hundertprozentig bei dir. Ganz langsam.“
„Genau“, sagt sie, „alleine schon wegen Paul.“
„Paul? Du meinst …“
„Genau“, sagt sie, „er ist in einem schwierigen Alter, du weißt ja, wie das ist.“
Im Hintergrund höre ich Hundegebell.
„Da bellt ein Hund“, sage ich.
„Ja“, sagt Ines, „Benno. Bodos Nachfolger.“
„Kommt der auch mit?“, frage ich.
„Meine Mutter nimmt ihn, während wir weg sind. Ich soll dich übrigens ganz lieb von ihr grüßen lassen.“
„Ach.“
„Du weißt doch, sie konnte dich immer so gut leiden. Auch als du dann plötzlich weg warst hat sie dich noch verteidigt.“
„Ach.“
„Ja, du weißt ja wie das ist …“
„Genau“, sage ich, „Lass sie bitte auch von mir ganz lieb grüßen.“
„Welches Wetter haben die eigentlich in Rumänien?“
„Rumänien?“
Ines seufzt.
„Unser Urlaub? Sechs Wochen Bildungstrip durch Siebenbürgen? Du erinnerst dich?“
„Ach ja“, sage ich, und: „Siebenbürgen!“
„Du hast dich überhaupt nicht verändert“, sagt Ines. Es klingt ein bisschen vorwurfsvoll.
Im Hintergrund höre ich, wie eine Tür aufgesperrt wird und Ines sagt hastig: „Mein Mann kommt gerade heim. Ich meld mich wieder!“
Ich lege auf, drehe den Computer auf und drucke alles über das Wetter in Siebenbürgen aus.
Ich weiß ja, wie das ist …
Eine Antwort
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