Alltagsärgernisse

Obschon es Dinge geben mag, die auch nach dem hundertsten Auszucker nicht besser werden, scheint es mir doch angebracht, sich einmal gründlich darüber auszulassen. Lassen Sie mich heute also Rumpelstilzchen spielen:

  1. Salzstangerln: Haben, Gott alleine und der Meister der Bäckerinnung wissen warum, immer viel zu viel Salzbetreuung. Ohne Salzbestreuung wären sie natürlich keine Salzstangerln, und man kann ja schwerlich Salzstangerln ohne Salz backen. Wer aber unter Ihnen noch nie den dicken Salzpanzer abgerieben (und sich dabei die Finger aufgerissen) hat, werfe das erste Salzkorn. Kümmel ist immer viel zu wenig drauf. Die Salz-Kümmel-Balance der Welt ist allein aufgrund dieser Tatsache völlig aus dem Gleichgewicht geraten. J’accuse!
  2. Supermarktkassen: Piep-piep-piep- Rechnungssumme ist bekannt! Jetzt aber hurtig das Portemonnaie aus der Tasche genestelt und gezahlt, mit der anderen Hand und dem rechten Fuß die Einkäufe irgendwie in umweltschädliche Plastiktaschen zinnobern, denn gewartet wird nicht. Nach dem „Rechnung? Schönes Wochenende“ geht es schon weiter: Piep-piep-piep. Die Lawine des nächsten Kunden vermischt sich hinter dem Kassenband mit dem eigenen Stapel. Stress und Herzrasen setzen ein – bis einem dann vom Einkaufswagen des Hintermannes  das Kreuz gebrochen wird- und/oder die Fersen aufgeschlitzt.
  3. Zigarettenautomaten: Warum, zum Teufel, kann man zum Quick-Guthaben (das gerade um fünf Cent unter dem Packerlpreis liegt) nichts dazustecken? WARUM NICHT?
  4. Suppen: In Gastronomiebetrieben immer zu heiß, sogar am Mittagsbuffet. Die Hölle muss ein Dreck dagegen sein.
  5. Cremeschnitten: Hand aufs Herz, liebe Konditoren – eine unpraktischere Mehlspeise gibt es nicht. Füllung viel zu weich für die dicken, zu kompakten Blätterteigscheiben. Das quillt beim Anstechen aus der Seite raus wie mein Wanst beim Niedersetzen. So nicht!
  6. Laugenbrezeln: Tut mir leid – aufgrund ihrer Physiognomie unfüllbar! Beim besten Willen nicht. Völliges Fehlkonstrukt, dieses bayrische Pseudosandwichbrötchen.
  7. „Hier wiederverschließen“ oder „Wiederverschließbar“: Gern gesehene Lügen auf abgepackten Käse- und Wurstwaren. Macht mittlerweile auch auf Butter keck einen auf „Kauf mich doch, du kannst mich ja eh wieder zumachen, ohne dass mir was passiert“.
  8. Rasierklingen: Für Schweinegeld bekommt man – NICHTS. Schon nach der zweiten Anwendung kämpft Mann vor dem Badezimmerspiegel mit stumpfen Waffen. Eine „wiederverschließbare“ Käsetasse hätte es wohl auch getan. Die Ränder kommen mir jedenfalls scharf genug vor.
  9. Dieser beschissene Moment, wenn man das heiße Wasser in die Teekanne gießt und dabei den Teebeutel nicht festhält. Er verschwindet samt Faden und Etikett in den Fluten.
  10. Der Durchmesser von Zahnpastatubenkappen: Entspricht bis auf einen Millimeter exakt den Standardmaßen des Waschbeckenabflusses. Einmal den Stöpsel nicht angebracht, und nichts geht mehr.

Zum Schluss die Frage: Welcher Vollspezialist ist eigentlich auf die Idee gekommen, MEIN Cordon bleu immer AUF die Pommes frites zu legen? Ich bestehe auf den Extrateller. Die Extrawurscht können sie sich dann ruhig behalten.

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